Der Dürmer Aff

Dürmer Faschenaacht seit 1950

Bedingt durch die Kriegserlebnisse nach dem 2. Weltkrieg nahmen die Ausschreitungen mit Beschimpfungen und Beleidigungen von Jahr zu Jahr zu. Das unorganisierte und planlose Treiben hatte mit Faschenaacht nichts mehr zu tun und stieß auf Ablehnung bei der Geistlichkeit und Dürmer Bevölkerung. Dieser Verschandelung des Faschenaachtsbrauchtums sollte Einhalt geboten werden.

Die Idee zur Gründung eines Faschenaachtsvereins entstand durch Hans Sailer, Alfred Günther und Kurt Löhr am 25.10.1950 bei einem Dämmerschoppen. Daraufhin wurde am 05.11.50 ein Flugblatt entworfen, mit dem die Dürmer Bevölkerung zu einer Versammlung am 11.11.50 ins Gasthaus "Schlüssel" eingeladen wurde. An diesem Tag wurde von den Anwesenden die Gründung einer Karnevalsgesellschaft beschlossen.

Aber was ist ein Verein ohne Namen ? Nach langer und heißer Diskussion mit verschiedenen Vorschlägen einigte man sich auf das Symbol des Affen. Dies kommt daher, dass die Walldürner den Utznamen die "Dürmer Affen" bereits innehatten, denn im Walldürner Sprachgebrauch fand man schon im vorherigen Jahrhundert den Ausspruch "Du Aff". Macht ein Walldürner einen Fehler, so heißt es dann "Du bischd vielleicht en Aff, en blöder!". Um den Sinn und Zweck des Vereins zu verdeutlichen, fügte man das Wort fidel hinzu.mit So einigte man sich auf den Namen "Dürmer Karnevalsgesellschaft Fideler Aff" (kurz KAGEFA), die kurze Zeit darauf auch ins Vereinsregister eingetragen wurde.

Aufgrund von Nachforschungen des Gründungsmitglieds Dr. Rudolf Schick wurde jedoch nachgewiesen, dass in Walldürn nicht Karneval sondern Faschenaacht betrieben wurde, weshalb man am 29.10.55 eine Umbenennung in "Dürmer Faschenaachtsgesellschaft Fideler Aff e.v." vornahm.

Im September 1953 kam man auf die Idee einen lebenden Rhesusaffen namens "Bobby" anzuschaffen. Allerdings war "Bobby" eine zu große finanzielle Belastung für den Verein, so dass dieser nach wenigen Jahren an einen Zoo abgegeben wurde.